Zwei jüngere Assistenten haben sich dem Mitarbeiterstab der WGRK in Genf für eine zehnmonatige Arbeits- und Studienerfahrung angeschlossen. Viktoria Kóczián aus Ungarn und Frans du Plessis aus Südafrika werden in dieser Zeit theologische und missionarische Studien mit praktischer Erfahrung in Programmgestaltung und Kommunikation verbinden.
Die WGRK bietet jungen Ökumenikern mit abgeschlossener theologischer Ausbildung die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit Angestellten im Ökumenischen Zentrum für eine Periode von 10-12 Monaten, gefolgt von einer sechsmonatigen Umsetzungszeit ihrer internationalen Erfahrung in den Kontext ihrer Heimatkirche. Zu diesem Programm gehören ebenfalls Austauschbegegnungen mit Praktikantinnen und Praktikanten, die in anderen ökumenischen Organisationen wie dem Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Lutherischen Weltbund tätig sind, sowie Besuche bei den Vereinten Nationen.
Nach Aussage beider Assistenten steht die Erfahrung im Umgang mit Veränderungen und ihre persönliche Reifung im Zentrum ihres Genfer Praktikums.
„Ich möchte mich mit unterschiedlichen Kulturen und Ansichten konfrontieren. Ich bin hier von Personen umgeben, die mir dabei helfen und mich begleiten werden“, sagt du Plessis. „Mein Professor für missionarische Fragen sagte mir, ich solle meine Chancen wahrnehmen und mich nicht scheuen, meine Schwächen zu erkennen.“
Kóczián sagt, sie wolle Fragen zur Einheit und Verschiedenheit der Kirchen vertiefen. „Auf welche Weise können wir positive Veränderungen und Bereicherungen durch Kontakte zu anderen Theologien und Gläubigen erfahren“, fragt sie. „Wie vermögen wir trotz unserer unterschiedlichen Ansichten zu gemeinsamen Erfahrungen gelangen“?
Du Plessis wurde im November 2012 zum Pastor der Niederländisch-Reformierten Kirche ordiniert und schloss sein Vikariatsjahr in einer Gemeinde in Kathu, Südafrika ab, bevor er seine Assistentenzeit bei der WGRK aufnahm. Während seiner Studienzeit in Genf wird du Plessis weiter an seinem M. Th. für Mission an der Universität Pretoria arbeiten und seine Kenntnis der deutschen Sprache vertiefen. Sein Arbeitsschwerpunkt innerhalb der WGRK liegt auf der Kommunikationsarbeit und umfasst die Einrichtung einer neuen Website und die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit der Organisation durch die sozialen Medien.
Kóczián wird eng mit Douwe Visser, dem Referenten der WGRK für Theologie und Gemeinschaft, zusammenarbeiten. Sie wird sich mit ökumenischen Dialogen, der Unterstützung von Kirchen in interreligiösen Konfliktsituationen und der Thematik reformierter Identität befassen. Nach ihrer Ordination als Pastorin der Reformierten Kirche in Ungarn im Jahr 2010 begann Kóczián ihre Doktorarbeit über jüdische Mystik im Mittelalter. Ihren Aufenthalt in Genf verdankt sie der Gewährung eines Stipendiums durch die ungarische Regierung.
„Ich kann mich auf einen theoretischen Hintergrund in den Bereichen Mission, kontextuelle Theologie und interreligiösen Dialog berufen“, sagt sie. „Ich sehe meine Motivation für diese Assistentinnenzeit darin, dass ich Theorie und Praxis verbinden möchte“.
Du Plessis und Kóczián nahmen beide letztes Jahr am Global Institute of Theology (GIT) in Indonesien teil.