Chris Ferguson hat am 24. April die nachfolgende Predigt im Rahmen der Reihe „Welt-Wert“ –eine Kooperation von Diakonie, Brot für die Welt und die Stiftung St. Matthäus- in der St. Matthäus-Kirche in Berlin gehalten.
Psalm 85:
9 Könnte ich doch hören,
was Gott der HERR redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten.
10 Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserm Lande Ehre wohne;
11 dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
12 dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
13 dass uns auch der HERR Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
14 dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Im Namen des dreieinigen Gottes, Schöpfer, Erlöser, Bewahrer. Amen.
I.
Ich bringe Ihnen die Grüße der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und ihres Präsidenten Dr. Jerry Pillay. Die Weltgemeinschaft ist eine Konfessionsfamilie, der etwa 240 Kirchen mit ungefähr 80 Millionen Mitgliedern in 110 Ländern angehören. Wir gehören ganz und gar zur ökumenischen Bewegung, die danach trachtet die Einheit der Oikumene als den einen Leib Christi zu bezeugen und aufzubauen. Wir bekennen, dass „Die Erde des HERRN ist und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.“ (Psalm 24). Wir bekennen mit unseren Glaubenserklärungen wie etwa dem Bekenntnis von Accra, dass „Jesus der Herr“ ist – auch in einer Welt, die anderen Herren gehorcht.
Eine Gemeinschaft zu sein bedeutet, dass wir überall da sind, wo Mitglieder unserer Familie betroffen sind. Wir sehen uns dort, wo Flüchtlinge liebevoll aufgenommen werden, wo die Rechte der Vertriebenen verteidigt werden. Wir sehen uns dort, wo es Armut und Enteignung gibt, im Leiden der Menschen, die von politisch motivierten, durch Religion gerechtfertigte, ökonomisch einträgliche Kriege und Konflikte betroffen sind. Wir sehen uns als ein Teil des Systems, das sich darum bemüht, unseren Planeten und all jene zu beschützen, die in jenem System gefangen sind, das die Erde zerstört.
Wir sehen uns als Weltgemeinschaft in allen Teilen dieses Bildes: In dem Teil, der leidet (Wir denken an 1. Korinther 12) ebenso wie als Komplizen des Systems, das Leiden verursacht und davon profitiert. Wir sind Teil der Kirche, die verwundet ist, und Teil der Kirche, die hilft.
Wir gehören zur Kirche, die ganz bestimmte Namen trägt an ganz bestimmten Orten: Wir sind Teil der Evangelischen Nationalsynode im Libanon und Syrien, die zugleich leidet und auch hilft in Aleppo, Homs und der Bekaa Ebene. Wir gehören zur Christlichen Föderation in Nordkorea genauso wie zu den Kirchen im Süden Koreas, der Presbyterianischen Kirche von Korea, der Presbyterianischen Kirche der Republik Korea und dem Nationalen Rat der Kirchen in Korea. Und mit ihnen erleiden wir Bestrafung durch die südkoreanische Regierung dafür, dass wir es gewagt haben mit nordkoreanischen Christen über den Weg der Versöhnung und der Hoffnung zu sprechen, während die Politiker lieber die politischen Spannungen durch militärische und wirtschaftliche Provokationen schüren.
Wir sind auch mit Euch in Europa, die ihr mit der Säkularisierung zu kämpfen habt und dabei jenen helft, die durch die Unordnung der Welt in die Flucht getrieben werden – eine Unordnung, die von Europa und der nördlichen Erdhälfte verursacht wird.
In Lateinamerika erleben wir die Zerstörungskraft von Erdbeben. Als Teil des lateinamerikanischen Rates der Kirchen und der Presbyterianischen Kirche von Kolumbien begleiten wir die Bemühungen um Frieden und bestehen darauf, dass es keinen Frieden geben kann, ohne Veränderungen im Weltwirtschaftssystem und ohne Respekt vor den Rechten aller, auch der Ureinwohner. In Asien sehen wir, wie unsere Familienangehörigen in die Sklaverei verkauft werden und ihrer Grundrechte beraubt werden. Unsere Familie ist auch im Bild zu sehen, wenn sich Bischöfe auf den Philippinen für die Menschenrechte einsetzen, sich auf Mindanao um Friedensverhandlungen und interreligiösen Dialog bemühen, und auch wenn ethnische Minderheiten in Myanmar verfolgt werden, wenn Dalits und Ureinwohner in Indien ausgegrenzt und unterdrückt werden. In Afrika sind wir da, wenn Land geraubt wird, wenn Korruption grassiert, Kriege toben, sich interreligiöse Auseinandersetzungen ausdehnen, sich Krankheiten ausbreiten – und da, wo Hoffnung und Alternativen neu entstehen und wo sich der Glaube ausbreitet. Im Südsudan finden wir Mitglieder unserer Gemeinschaft auf allen Seiten des Konflikts.
Ich bringe also Grüße von unserer reformierten Konfessionsfamilie, die überall in der leidenden Welt vertreten ist. Aus der Sicht des Glaubens und aus der Sicht der Politik gehören wir zu dieser einen Welt. Unser Planet und alle, die darauf leben erfahren, dass das Leben selbst bedroht ist. Vor zwölf Jahren rief das Bekenntnis von Accra in die Welt hinaus, dass wir in einer skandalösen und nicht nachhaltigen Situation leben. Heute ist es noch schlimmer als damals. Wir können das Ausmaß der Krise weder leugnen noch übertreiben. Wir sind in vollem Maße Teil der Krise. Wir leiden darunter und einige von uns verdanken ihr auch ihren Wohlstand und Luxus. Die Ungleichheiten, Ungerechtigkeit und das Ausmaß an Migration, Gewalt, Militarisierung und ökologischer Zerstörung war noch niemals größer als jetzt.
Die reformierte Tradition, und ich würde sogar sagen die gesamte evangelische Tradition, verlangt von uns, dass wir im Licht der Bibel unsere enge individualistische Sichtweise aufgeben und uns umgehend der Krise in ihrem ganzen Umfang zuwenden. Wir bekennen zweierlei: „Die Erde ist des Herrn und alle die darauf wohnen“ und „Jesus ist der Herr“. Entweder wir meinen das oder wir meinen es nicht.
Solche Bekenntnisse entstanden im Laufe unserer Glaubensgeschichte in Krisenzeiten, in Auseinandersetzungen, und der Kontext war immer prophetisch. Solche Bekenntnisse enthalten immer ein Ja und ein Nein. Im alten Babylon, in Assyrien oder Ägypten zu bekennen, dass die Erde Gott gehört, bedeutete die Anerkennung eines lebendigen Gottes, Gott des Lebens. Das ist das Ja. Es besagte auch für alle, die es hörten, dass die Erde und die Menschen nicht den Kriegsgöttern, dem Moloch oder dem Baal gehören. Das ist das Nein.
Wenn die Märtyrer der frühen Kirche bekannten, Jesus sei der Herr, bekannten sie sich zu Liebe, Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit. Wer sagt, dass Jesus der Herr ist, sagt, dass Cäsar es nicht ist. Er kann sie nicht unterdrücken oder zu Sklaven machen. Er ist nicht Gott; ihm gehören die Menschen nicht.
Die reformatorische Tradition überträgt das Bekenntnis zum lebendigen Gott in die Gegenwart, ins Präsens, mit dem Ja und dem Nein für heute. Die Dringlichkeit der Krise unserer Zeit verlangt danach, die Reformation in die Gegenwartsform zu übertragen.
Eine internationale Gruppe von Theologen unter der Leitung von Professor Ulrich Duchrow macht den mutigen Vorschlag, die Reformation zu radikalisieren. In fünf zweisprachigen Büchern beschäftigen sie sich mit der Herausforderung, die gegenwärtige globale Krise unserer modernen Zivilisation in ihrer ganzen Komplexität im Lichte des befreienden Wortes der Bibel zu betrachten. Reformation im Präsens muss genau das tun.
II.
Der heutige Gottesdienst will Frieden und Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen, indem die Reformation in die Gegenwartsform gebracht wird. Unter der Losung aus Matthäus 5 „Selig sind die Friedensstifter“ will ich gemäß der reformierten Vorliebe für die Psalmen- den Schwerpunkt auf Psalm 85 legen.
Hier haben wir einen Text, der zu und von einem Volk in der Krise spricht und vermutlich aus der nachexilischen Zeit stammt. Das war eine Zeit, als Religion sich von Gerechtigkeit, Mitgefühl, Wahrheit gelöst hatte. Es herrschte weitverbreitete Armut, Ungerechtigkeit, Krieg und Gewalt. Gottes Volk erinnerte sich an Gottes befreiendes Handeln und an seine Gnade. Das Volk bittet darum, die gleiche reelle, historische Offenbarung der Gerechtigkeit, des Friedens und des Wohlstands erleben zu können, die Gott seinerzeit seinen Vorfahren zuteilwerden ließ.
Der damalige Kontext entspricht dem heutigen. Vers 9 führt uns in die Gegenwart. Wir hören, dass Gott Frieden zusagte, als sich das Volk ihm zugewandt hat. Die Sprache ist hier mit der Handlung verwoben: Die Hinwendung zu Gott indem Ungerechtigkeit, Gewalttätigkeit und Mangel an Barmherzigkeit bereut wird, ist Shalom – Friede und Wohlbefinden, Ganzheit und Harmonie. Der Psalm sagt, dass wir uns Gott zuwenden, wenn wir Frieden suchen und die Folge der Suche nach Frieden ist, dass wir Gott wieder begegnen. Gott wieder zu begegnen heißt Frieden bauen. (Das wird später in Matthäus 5 aufgenommen, wo die Friedfertigen als Kinder Gottes bezeichnet werden). Uns der Krise zu stellen, uns Gott zuzuwenden, setzt Reue voraus. Wenn wir uns Gott von ganzem Herzen zuwenden, geschieht das nicht nur innerlich, sondern mit unserem ganzen Wesen.
Vers 9 verdeutlicht, dass unsere Beziehung zu Gott sich im Zusammenhang von Frieden und Wohlbefinden für die ganze Welt, für die ganze Gemeinschaft abspielt. Gott spricht vom Frieden, wenn wir uns ihm zuwenden.
Der nächste Vers verortet Gottes Hilfe auf der Erde. Hilfe ist hier Befreiung von körperlichem Schaden und Leiden. Dieses Zeichen der Gegenwart und Ehre Gottes vollzieht sich auf der Erde. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden! Angesichts der Krise wendet sich Gottes Sorge und Gegenwart dem Land zu, und das heißt nichts weniger als dass Frieden und Wohlbefinden für alle mit der Furcht Gottes einhergeht, was gleichbedeutend ist mit Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Mit Vers 11 des Psalms kollidiert die ganze Kraft und Hoffnung der Zuwendung zu Gott und vermischt sich. Der Himmel begegnet der Erde. Güte und Treue verschmelzen mit Gerechtigkeit, während sie den Frieden küsst. Die vier Begriffe in diesem einen Vers sind komplex, denn sie umfassen sowohl das Persönliche als auch das Gesellschaftliche. Sie umfassen Beziehungen und Strukturen.
Diese Begriffe haben etwas mit Gottes realer Präsenz im Lande zu tun, also geht es um das Hier und Jetzt. Dies vier Begriffe erweisen sich an vielen Stellen der Bibel als schwer übersetzbar. Übersetzer waren sich immer unsicher, ob sie diese Begegnung und dieses Küssen in die futurische Form oder in die Vergangenheit oder in die Gegenwartsform setzen sollen, aber sie sind sich darin einig, dass es mit der Gegenwart zu tun hat, hier und jetzt, auf der Erde wie im Himmel. Sie sind sich darin einig, dass es sowohl ein Geschenk als auch eine Aufforderung zum persönlichen, gesellschaftlichen, geistlichen und ethischen Handeln ist.
In der Zuwendung zu Gott, spricht Gott zu uns und seine Gegenwart leuchtet unter uns auf. Dass bedeutet, dass verlässliche Güte und Treue sich begegnen und die Gerechtigkeit umarmen. Das ist geschehen und es geschieht und wird weiterhin geschehen – alle diese Erscheinungsformen Gottes und unsere Glaubensbeziehung zu Gott sind miteinander verbunden und verstärken sich gegenseitig wie in einer Spiralbewegung nach oben.
Johannes Calvin schreib in seinem Kommentar: „..lasst uns zufrieden sein mit dem natürlichen Sinn dieser Verse, der darin liegt, dass Erbarmen, Wahrheit und Frieden und Gerechtigkeit die große und edle Auszeichnung des Reiches Christi bilden… Einiges steht für das Ganze…in diesen vier Begriffen sind alle Bestandteile des Reiche enthalten.“
Der Schlüssel für uns liegt darin, dass nicht nur in diesem einen Psalem, sondern in der ganzen Bibel diese vier Begriffe sich gegenseitig definieren:
Chesed: Güte, auch beständige Liebe, auch als Gnade übersetzt, als Barmherzigkeit, Bundestreue oder Freundlichkeit ist von unsrer Kenntnis Gottes und unserer Beziehung zu Gott nicht zu trennen und bezieht sich sowohl auf unsere Chesed wie auf unsere. Der Begriff wird immer verwendet, um Treue, Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden näher zu qualifizieren.
Emeth: Treue, gelebte Wahrhaftigkeit, leben in der Wahrheit, Ausdruck des Wahren und Authentischen. Es geht nicht nur um wahrheitsgemäße Berichterstattung, sondern wird auch widergegeben mit der Wahrhaftigkeit, die stets verbunden ist mit Frieden und Gerechtigkeit.
Zedeq: Gerechtigkeit, Fairness, das ethisch Richtige, das rechte Tun. Immer geht diese Wort zusammen mit Mispat, die Dinge zurechtrücken. Es gibt nicht zweierlei Begriffe von Gerechtigkeit wie im Englischen mit „Justice“ und „Righteousness“, einer materiell und der andere geistlich. Es gibt nur einen Begriff und im Zweifel verwenden wir dafür das englische Wort „Justice“, Gerechtigkeit, die niemals von Gottes Shalom gelöst werden kann, Gottes Geschenk und Imperativ zugleich.
Shalom: Frieden, Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit – alles miteinander verwoben. Das Persönliche, Gesellschaftliche, Strukturelle, in Beziehung stehende, Abwesenheit von Krieg und Gewalt, Wohlbefinden und Harmonie. Nicht eine bestimmte Utopie in der Zukunft, sondern ein Geschenk Gottes im Entstehen, ständig ergänzt und bereichert durch Gottes Handeln und das Handeln der Menschen.
Die weiteren Verse des Psalms fassen dieses faszinierende Paradigma für unsere Reaktion auf die lebensbedrohliche Krise zusammen: Ein Hoffnungsruf, unsere menschliche Hinwendung zu Gott, unsere Umarmung des Gottes, der unser Handeln und sein Tun in Güte, Treue, Gerechtigkeit und Frieden zusammenführt. Vers 12: „dass Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue” …“Wie im Himmel so auf Erden“ Vers 13: „dass uns auch der HERR Gutes tue und unser Land seine Frucht gebe“ und schließlich „ dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe und seinen Schritten folge.“
Der berühmte amerikanische Rabbiner Abraham Heschel hat einmal das Herzstück des Glaubens und der Treue zu Gott mit der Geschichte von Gottes Besessenheit erklärt. Heschel erzählt, dass jeden Morgen, wenn Gott aufwacht, er als erstes fragt, was es wohl an seiner Schöpfung zu reparieren gibt. So ist im Herzen, in der Mitte aller Dinge Gott, der die Welt repariert –Tikkun Olam- der die Brüche heilt.
Die Schrift als unsere Richtlinie in der reformatorischen Tradition zeigt uns in der Gegenwartsform, dass wir für den Frieden arbeiten müssen und das heißt Güte und Treue also Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit hier und jetzt in Verbindung mit und für den Frieden.
Es ist nicht so als ob eins davon Vorrang hätte. Es ist ein Ganzes. Genauso wie die Erkenntnis Gottes und das Tun des Gerechten eine einzige unteilbare Handlung ist, wie das Ein- und Ausatmen. Es gibt kein Atmen, wenn wir nicht beides tun…
III.
Redformation erfordert heute, dass wir biblisch-theologische Kriterien an die Krise anlegen, die das Leben auf der Erde, das Leben all ihrer Bewohner gefährdet. Es handelt sich um eine Krise der Moderne und der Zivilisation, die auf den Stützpfeilern der Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unterdrückung aufgebaut ist. Ganz Wenige profitieren auf Kosten von ganz Vielen. Das ist ein Skandal und muss geändert werden. Die 95 Thesen Martin Luthers setzen an mit Matthäus 4, 17: „Tut Buße!“
Um Friedensstifter zu sein müssen wir den Impuls der Reformation begreifen. Wir müssen die Krise als ein Ganzes erkennen und Buße tun. Wo fangen wir an? Die Erneuerung der Kirche und die Verwandlung der Welt. Wie beim Rabbiner Heschel. Wir besinnen uns auf die reformatorische Tradition indem wir uns der Heiligen Schrift zuwenden und die Krise als ein Ganzes in den Blick nehmen. „Die Welt reparieren“ ist das, was wir tun müssen, wenn wir uns Gott zuwenden.
Man erzählt die Geschichte, von einem Mann, der von der Schönheit und der Echtheit der David-Statue von Michelangelo so beeindruckt war, dass er den Bildhauer fragte: „Wie haben Sie ein solches Wunder vollbracht? Was ist Ihre Technik?“ Worauf Michelangelo geantwortet haben soll: „Ich habe einfach meine Meißel genommen und alles weggemeißelt, was nicht zu David gehörte.“
Heute in unserer gegenwärtigen Krise nehmen wir die Bibel als Werkzeug zur Hand und meißeln das weg, was in unserer Kirche und in dieser Welt nicht zur Liebe, zur Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und zum Frieden gehört und von da aus bewegen wir uns weiter, um die Welt zu reparieren. Unsere Meißel wird Menschenhandel und Enteignung wegmeißeln und wird Konflikte entmilitarisieren, wird Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Südafrika und andere daran hindern, Waffen zu verkaufen, wird die Atomwaffen abschaffen.
Unsere Meißel verlangt, dass wir den Bürgerkrieg in Syrien beenden und das Völkerrecht zur Geltung bringen. Unser scharfes Werkzeug wird dafür sorgen, dass Ungerechtigkeit entfernt wird, während wir Frieden schaffen indem wir den Waffenhandel ersticken und uns gegen militärische Konfliktlösungen einsetzen. Wir werden Strukturen des Handels, des Bankwesens und der Besteuerung entfernen, die Ungleichheit fördern und die Armen vernichten. Im Geiste des Bekenntnisses von Accra fordern wir alles heraus, was das Leben der Menschen und des Planeten gefährdet und wenden uns deren Verwandlung zu.
Das ist es, was es heißt, sich von Herzen Gott zuzuwenden.. und zwar im Präsens, in der Gegenwartsform. Güte und Treue begegnen sich. Gerechtigkeit und Frieden küssen sich…
Und wir teilen Gottes Besessenheit, die Welt reparieren zu wollen.
Amen.